PerMedu - Das Forum rund um Ramses II.ARCHIV |
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Merit-Amon gibt sich geschmeichelt und sagt: aber sicher doch, dieses Jahr haben wir eine gute Ernte, es gab nicht zu viel Ungeziefer welches die Ernte kaputt gemacht hat, ebenso war das Wetter einfach fantastisch. Wie ich sehe schmeckt es euch, ich werde noch einige Kuchen holen. Auch frischen Karkade bringe ich mit. Merit-Amon verschwand und die beiden Männer waren beruhigt. Nun konnten sie weiter ihre Ränke schmieden.


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"Na, und da jetzt Peret ist, wird deine Schwester abgelenkt sein, sich um ihre sprießenden Pflanzen und die kommende Ernte kümmern und hoffentlich diese unangenehme Angewohnheit aufgeben, uns zu belauschen," bemerkte Iry-ef trocken, nachdem Meritamun die Halle verlassen hatte.
"Du solltest ein Auge auf sie haben," sagte er zu Mehi. "Nicht, daß sie mehr mitbekommt, als wir denken und alles an ihre Busenfreundin, die Königsmutter weitertratscht!"


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"Ja, das ist die große Gefahr. Seit ich im Straflager war, ist sie komisch geworden in dieser Beziehung. Früher hat mich Meritamon immer unterstützt, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass sie glatt ihr eigenes Fleisch und Blut an den König verraten würde! Ich weiß auch nicht, was in sie gefahren ist", antwortete Mehi nachdenklich.
Es war wirklich seltsam: als er tatsächlich noch Intrigen gegen den König gesponnen hatte, war Meritamon immer recht handzahm gewesen und hatte ihn unterstützt. In letzter Zeit aber schnüffelte sie in seinen Sachen herum. Vielleicht sollte er ihr einmal klar machen, dass er nichts, aber auch gar nichts gegen Sesu zu unternehmen gedachte, sondern nur den Ziegelmachern helfen wollte?


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"Wir sollten sie überwachen...," wisperte Iry-ef. "Und vorsichtshalber ihre Briefe an die Königsmutter abfangen lassen."
Als Meritamun mit dem Karkadeh wiederkam, lehnte er sich jedoch ganz entspannt zurück und legte lächelnd die Fingerspitzen aneinander.
"Ah, unsere wundervolle Gastgeberin," lobte er sie überschwenglich. "So gut werde ich daheim nicht umsorgt, da wird es mir schwerfallen, bald wieder aufzubrechen. Jedoch wird es langsam Zeit für mich, ich muß ja morgen meinen Dienst wieder antreten!"


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Merit-Amon war vorsichtig genug um die gespielte Laune ihres Gastes zu durschauen. Sicher musste sie in Zukunft auf andere Briefträger zurückgreifen, ihren üblichen Ueberbringer war Mehi bekannt und sie konnte dessen Leben doch nicht riskieren. Mal sehen was ihr einfallen könnte um Tuja ihre Nachrichten zukommen zu lassen. Bereits die Schreiber mussten bestens ausgesucht werden damit sie nicht ihre Botschaften an Iry-ef oder Mehi verraten bevor diese ihren Adressanten erreicht haben.


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"Ich werde dich in die Stadt zurückgeleiten", erklärte Mehi sich Iry-ef gegenüber bereit. "Miri, ich bleibe dann in der Stadt. Ich komme morgen wieder vorbei."
Er küßte seine Schwester zum Abschied sanft auf die Wange, hieß dann, die Knechte, den Wagen anschirren und begleitete den Wesir zurück in die Stadt.
"Ich glaube, meine Schwester riecht den Braten", sagte er zum Wesir, als sie schon ein ganzes Stück gefahren waren. "Ich sollte ihr doch nicht mehr so trauen."


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"Das denke ich auch," erwiderte Iry-ef. "Wir sollten sie wirklich beschatten lassen und DU, du solltest dich ein wenig mehr um sie kümmern."
Wenn Mehi Meritamun ein wenig Honig um den Damenbart schmierte...ihrem Bruder würde sie ja wohl Glauben schenken.
Außerdem schien Mehi tatsächlich danach zu trachten, den Ziegelmachern zu helfen, während Iry-ef nur seine eigenen Pläne verwirklichen wollte.


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"Früher hat sie mir aus der Hand gefressen", meinte Mehi nachdenklich. "Ich weiß wirklich nicht, was in sie gefahren ist. Sie tut so, als sei ich stets in Gefahr rückfällig zu werden, wie sie das nennt. Dabei sollte sie doch wissen, dass mir einmal ZUR gereicht hat!"
Sie fuhren an den Feldern vorbei, wo die Fellachen gerade mit der Arbeit fertig waren. Auf den Äckern war das Getreide schon ziemlich hoch gewachsen, aber noch grün. Der Abendwind wehte sanft darüber weg und beugte die Halme sacht.
Von irgendwoher drang der Gesang eines jungen Mädchens zu den beiden Herren in ihren Streitwagen hinüber.
"Eine hübsche Stimme", bemerkte Mehi. "Wollen wir mal gucken, wem sie gehört?"


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Merit-Amon war froh alles überstanden zu haben, sie mochte Nefertari zu sehr als ihr irgend welche Schwierigkeiten an den hals zu wünschen. Wusste sie doch dass Ramses es ihr übel nehmen würde falls ihr Stiefbruder Misst bauen würde. Andererseits konnte sie aber auch nicht tun als habe sie nichts bemerkt. Um ein bisschen Ablenkung zu schaffen lässt Merit-Amon ihrem Bruder mitteilen dass sie ein paar Tage ins Fayum fährt um in ihrem dortigen Gehöft nach dem Rechten zu schauen. Unterwegs würde sie dann auf Satis treffen.


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Satis hatte Abydos bereits verlassen. Sie war berauscht von der Schönheit des Osirions. Sethos hatte einen wunderschönen Tempel errichtet. Und Ramses den Feinschliff. Das Besondere am Tempel waren die vielen Götterkapellen die einfach so schön an sich waren. Satis freute sich auf Pi Ramesse dort war ebenfalls der Tempel mit mehreren Kapellen für die Götter ausgestattet. Dies erleichterte auch den Kontakt zwischen den verschiedenen Götterkulten. Da Merit-Amon sich aufgemacht hat um sich mit ihr unterwegs zu treffen freute sie ungemein. Satis konnte es kaum erwarten sie zu sehen. So vieles gab es zu berichten von der kleinen Prinzessin und den Grüssen von Tuja an Merit-Amon.
Menes bedauerte die Abreise aus Theben, wo er doch ganz begeistert von der Jagd oder Reiterspielen ist. Ob sich die Jagdgesellschaft wohl amüsiert??? Und welche Tiere der Pharao alles erlegt haben wird? Hoffentlich ging alles glatt und es gab keinen Unfall oder schlimmer ein Attentat auf Ramses. Aber der Medjay hatte volles Vertrauen in seinen Vorgesetzten und Freund des Pharao. Wird schon glatt gehen dachte er sich und genoss den Rest der Reise.


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Merit-Amon war bereits auf ihrem Gut angekommen. Sie bereitet alles für die Ankunft von Satis und Menes vor. Der Koch hat schon mit den Vorbereitungen für das Essen gegonnen und der Vorsteher des Gutes sucht den Wein aus, Meri-Amon ist stoltz dass sie ein kleines aber feines Weingut hat, dies hat den Vorteil dass sie ab und an Tuja einige Amphoren zu kommen lassen kann, als Dank für deren Blumen und andere Pfanzen. Was sollte man sonst einer Königin schenken deren Freundin man ist? Schmuck hat sie in Hülle und Fülle. Und von Pferden versteht Meri-Amon nicht genug um ein solches Präsent zu machen, ausserdem die Männer der Königsfamilie würden sie gleich unter Beschlag nehmen. Jetzt wo sie weit von ihrem Bruder ist kann Merit-Amon in Ruhe die nächsten Schritte überdenken. Gut dass Satis einen Medjai bei sich hat, so kann dieser in Notfall als Kurier schnell ihre Nachrichten weiterleiten. Die Zimmer sind hergerichtet und der Besuch kann kommen.


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Einige Tage später, eben zu dem Zeitpunkt, als Satis in Pi-Ramesse ankam, wollte Leiya die Stadt und damit auch Ägypten verlassen, um nach Syrien heimzukehren.
Sie hatte ein Schiff gefunden, das in Sidon anlegen würde.
Von dort aus würde sie den Landweg nach Damaskus nehmen.
-> http://www.keyway.ca/gif/sidon.gif
In Sidon wartete bereits Hisham auf sie, der Ehemann ihrer Freundin Zada, der dort eine Lieferung Stoffe aus Ägypten in Empfang nehmen wollte.
Mehrmals hatte Leiya in den letzten Tagen versucht, ihre Schwägerin zu überreden, in Ägypten zu bleiben.
Eigentlich wollte sie komplett mit dem Kapitel "Jahudiya" abschließen und Ida gehörte nun einmal dazu...


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Satis war froh endlich festen Boden unter den Füssen zu haben. Auch dem Kater erging es nicht anders. Mit Nebti gab es keine Komplikationen auf dem Schiff, denn alsbald die Mitreisenden wussten was in dem Korb war blieben sie auf Distanz. Menes beeilte sich in den Palast zu kommen um die Nachrichten weiter zu leiten die er aus Theben mitbrachte.
Im Hause von Merit-Amon war Hochbetrieb als alle ankamen. Die Gastgeberin kontrollierte alle Speisen die man zu sich nehmen wollte am Abend und legte sich ein wenig hin.
Satis tat das Gleiche nachdem sie sich duschen und salben liess. Morgen war auch noch ein Tag und der Tempel lief heute nicht fort dachte sie sich. Sie schlief sofort ein doch es war ein unruhiger Schlaf. Dauernd träumte sie von Unruhen und Verrat. Was sollte dies bedeuten? Sie war sonst keine Schwarzseherein aber dies war doch ein bisschen viel. Vielleicht sollte sie sich mal mit Menes darüber unterhalten?? Er wusste so einiges über Träume. War etwas im Busch??


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Ida war in Ägypten geblieben, nachdem Leiya ihr glaubhaft versichert hatte, daß sie sich um Samida und sie keine Sorgen zu machen brauchte, weil sie direkt mit Haschim, Zadas Ehemann, in Sidon zusammentreffen würden.
Auf dem Schiff war ohnehin nur noch Platz für zwei Passagiere gewesen...
Nach nur gut drei Tagen Seefahrt legte das Byblosschiff im Hafen von Sidon an, wo Hashim bereits ungeduldig auf die Lieferung Stoffe aus Ägypten wartete, die er in Damaskus teuer verkaufen wollte.
Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, Leiya und ihre Tochter freundlich zu empfangen und dafür zu sorgen, daß sie in derselben Herberge wie er untergebracht wurden.
Erst am nächsten Morgen würde die Reise nach Damaskus weitergehen...


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