PerMedu - Das Forum rund um Ramses II.


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#1

Schwachsinn im Mercateum-Museum

in Ramses II. in den Medien 02.06.2009 18:45
von Meritenramses • 6.578 Beiträge

Zitat
„Ramses war der größte Junkie seiner Zeit, er war vollgestopft mit Nikotin, Kokain und Alkaloiden“, so der Experimental-Archäologe Dominique Görlitz bei seinem Vortrag im Mercateum-Museum in Königsbrunn.


Quelle: Augsburger Allgemeine

Und so eine Scheiße wird den Leuten als Wissenschaft verkauft.
Ich könnte mal wieder abkotzen...
War diesem Schwachmaten wohl zuviel Mühe, sich einmal die Untersuchungsergebnisse der Mumie Ramses' II. 'reinzuziehen...
Man hätte ja über Fakten reden können - aber die sind wohl zu langweilig...

Da hat ja das Ägyptenspielzeug, das es zur Zeit bei einer bekannten Fast Food-Kette gibt, größeren wissenschaftlichen Nährwert als dieser Mist und eine Schlagzeile der Bildzeitung mehr Niveau!

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#2

RE: Schwachsinn im Mercateum-Museum

in Ramses II. in den Medien 05.06.2009 08:14
von NeithMeryAmun • Besucher | 68 Beiträge

Hallo Meritenramses


Bereits PM History 05/2000 hatte einen Artikel in dem stand ''DROGEN IM REICH AM NIL''
(Gerhard Wisnewski)
Nikotin (Nicotinia Africana), Hanf (Haschisch) waren bekannt ebenso Opium waren in der Medezin bekannt Bei der Migräne und dem Rücken von Sesu nicht von Mutwillen, warum also nicht auch sollten sie nicht in den Mumien wieder zu finden sein??
Schliesslich waren die Aegypter auch Händler und kamen somit mit diesen Waren in Kontakt.
Tabak war ja auch fäulnishemmend und hat eine bakterizide Wirkung. Nikotin ist auch ein Insektizid wenn ich mich nicht irre.


Viele Pflanzen haben Nikotinspuren zb Brennnessel,

NeithMeritAmun

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#3

RE: Schwachsinn im Mercateum-Museum

in Ramses II. in den Medien 05.06.2009 08:55
von Meritenramses • 6.578 Beiträge

Nein, Neith, das kann man so nicht unkommentiert stehen lassen, weil es ganz und gar strittig ist, daß die alten Ägypter Opium bzw. Tabak kannten und benutzten - von Kokain ganz zu schweigen. *hüstel*
Behauptungen ohne Belege aufstellen kann jeder...

Bitte das RPG und unsere Phantasien bzgl. Ramses, seiner Migräne und deren Behandlung NICHT mit historischen Fakten verwecheln!
Ob der historische Ramses an Migräne litt - wer weiß es?
Ich jedenfalls nicht...

Und woher die Tabakspuren in der Mumie Ramses' stammten, weiß auch niemand, da die Subspezies der Tabakpflanze leider damals in Paris nicht bestimmt wurde (siehe La momie de Ramsès II., S. 184ff.)
Ich zitiere mich bzw. meine Beiträge aus einem anderen Forum dazu einmal:
Es ging um die Kontamination der Mumien im 19. Jh., die zeitweise in Lagerschuppen für Tabak und Baumwolle untergebracht wurden.

Zitat
Dies mag vielleicht zutreffen, wenn sich die Tabakspuren AUF der Mumie Ramses II. befunden hätten.
Die sehr fein zerkleinerten Blätter von Nicotiana L. sp. wurden jedoch teilweise tief INNERHALB der Bauchhöhle der Mumie per Endoskopie gefunden, anscheinend als Bestandteil einer aromatischen Kräutermischung, die Schädlinge abwehren sollte.
Da die Tabakpflanze bzw. deren Unterarten weit verbreitet waren/sind und nicht nur in Amerika bzw. Australien vorkommen/-kamen, ist die Möglichkeit, daß es sich dabei nicht um eine moderne Kontamination nicht ganz von der Hand zu weisen.

Um Gewissheit zu erlangen, müsste man jetzt diese Tabakspuren von der Mumie Ramses II. erneut untersuchen und sie mit dem sog. "Edeltabak" vergleichen.



Zitat

Zitat
Im alten Ägypten wuchs jedoch gar keinen Tabak, den gab es nur in Amerika.



Das ist nur teilweise richtig.

In Ägypten waren auch z.B. Rittersporn, Stockrose und Färberdistel nicht heimisch, trotzdem sind Teile dieser Pflanzen in/auf Mumien nachgewiesen worden.

Wieso stammt der Ramses-Tabak aus Amerika?
Die Unterart der Pflanze ist gar nicht bestimmt worden!
Es könnte sich ebenso gut um eine Nicotiana-Unterart handeln, die heute gar nicht mehr bekannt ist und die von den alten Ägyptern importiert wurde.
Nebenbei wächst in Afrika auch wilder Tabak (Namibia):

Zitat
Dabei hatten zwei Botaniker schon 1965 eine bis dahin unbekannte Tabakpflanze in Südafrika entdeckt, die nur im Schatten von Granitfelsen wächst. Da es sich um eine eindeutig afrikanische Tabakart handelte, nannte man sie Nicotiana africana. Nach einer Untersuchung der Universität München handelte es sich um einen so genannten Reliktendemit - also ein botanisches Überbleibsel aus einer Zeit, in der die Umweltbedingungen für die Pflanze günstiger waren.


Quelle: weltwoche.ch (die Seite exisitert leider nicht mehr)




So weit, so gut...trotzdem alles nur Spekulation und nicht mit Sicherheit zu behaupten...
Vor allem kotzt mich diese Marktschreier-Mentalität an, mit der solche unbewiesen Vermutungen (um es mal höflich auszudrücken) an den unbedarften Laien gebracht werden...

LG,
Merit

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#4

RE: Schwachsinn im Mercateum-Museum

in Ramses II. in den Medien 06.06.2009 20:30
von NeithMeryAmun • Besucher | 68 Beiträge

wo du recht hast hast du recht. Man müsste genauere Untersucherungen haben, jedoch sicher nicht gestattet sein werden (Obergeneral Hawass) hihihi wenn ich mich nicht irre.



NeithMeritAmun

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