PerMedu - Das Forum rund um Ramses II.ARCHIV |
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SATIS
Satis war wieder in der Stadt Koptos, sie war die lange Reise unentwegt aufmerksam gewesen, . Ihr Ziehvater war voller Unruhe gewesen über ihre lange Abwesenheit. Aber Satis dachte je grösser eine Gruppe reist um so auffälliger war sie.
So behielt sie nur einen Medjai bei sich zur Sicherheit. Als Priesterin wurde sie eh nicht behelligt.
Zu Hause war sie schnell unter die Dusche gesprungen um den Reisestress abzuspülen und trank im Garten ihres Anwesens frischen Pfefferminztee. Dann sollte sie auch in Betracht ziehen nach Pi-Ramesse zu fahren.
Es musste bei dieser Gelegenheit möglich sein einen Zwischenstopp in Waset zu machen.
Hier könnte Satis doch auch mal ihre Bekannten besuchen bevor sie nach Norden weiter reisen würde.
Alles musste genau geplant sein damit es keine Verzögerungen geben würde.
Mit dem Boot wäre die Reise sicher angenehm.
Hallo Neith,
wir freuen uns, daß du dich entschieden hast, im RPG mitzuspielen.
Bevor wir aber gemeinsam loslegen, sollten wir einige Punkte, die dir den Einstieg erleichtern sollen, klären
Du hast bestimmt schon gemerkt, daß unser RPG sich sehr von anderen "historischen" RPGs unterscheidet, denn wir schreiben nicht nur vage angelehnt an dem historischen Setting, sondern bemühen uns, so authentisch wie möglich zu bleiben, auch wenn eben dies uns bzw. die Charaktere, die wir spielen, in unseren bzw. ihren Möglichkeiten beschränkt:
so hat ein weiblicher Chara - eine Ägypterin - keine große Berufsauswahl.
Den modernen Beruf der Schmuckdesignerin gab es im alten Ägypten nicht und der des Goldschmiedes war, weil mit harter körperlicher Arbeit verbunden, ausschließlich Männern vorbehalten.
Frauen waren in erster Linie Ehefrauen, Mutter und Hausfrau (die sog. Herrin des Hauses), Männner diejenigen, die außerhäusig tätig waren.
Schmuck würde ein Mitglied der Königsfamilie ohnehin in den kgl. Werktstätten bestellen, falls es nicht inkognito auf einem der Bazare fündig wird.
Als Priesterin kann Satis natürlich in einem Tempel dienen.
Da sie aus Koptos kommt, böte sich für sie eine Tätigkeit als "Sängerin des Min" an.
Sie kann gerne auch geschickt sein, was handwerkliche Tätigkeiten angeht.
Frauen waren in der Textilherstellung beschäftigt, warum sollte Satis also nicht besonders kreativ beim Sticken oder Weben sein?
Auch in der Darstellung der Lebensumstände versuchen wir den historischen Tatsachen gerecht zu werden.
Zitronen kannten die alten Ägypter der Zeit, in der wir uns bewegen, nicht.
Auch keine Rosen oder Pfirsiche oder Tomaten, falls die Frage einmal aufkommen sollte - hatten wir nämlich in den Anfangszeiten des RPGs auch schon
In Ägypten reiste man per Schiff und nicht zu Pferde. Die Hauptverkehrsader war der Nil.
Mit Pferden durch Ägypten jagten höchstens Eilboten, falls keine Brieftauben vorhanden.
Bint-Anat ist zur Zeit nicht in Pi-Ramesse, sondern in Theben.
In Pi-Ramesse befinden sich Amunherchepeschef und sein Haushalt sowie Iry-ef, der Wesir von Unterägypten.
Falls du weitere Fragen hast oder es irgendwelche Ungereimtheiten gibt, darfst du dich gerne an uns wenden.
Und jetzt freuen wir uns auf ein produktives Zusammenspiel!
Viele Grüße,
Tawabet und Meritenramses
Ich bin ja keine Aegyptologin sondern nur eine bescheidene Laie. Daher weiss ich nicht so recht
möchte keine Fehler machen.
Ich dachte immer die alten Aegypter wären fortschrittlich aber die XIIIIV Dyn. ist ja fast wie unser Mittelalter was haben sie denn mit den Frauen gemacht die was lernten, (Wesirinnen gab es ja auch mal oder Aerztinnen und Buchhalterinnen in früheren Dynastien).
Weiss ja auch dass nicht alles was in den Büchern steht exakt ist. Aber jemand muss doch wieder den Anfang machen
Neith
Liebe NeithMeryAmun,
ich glaube nicht, dass "fortschrittlich" ein Maßstab ist, den man für das AÄ anwenden darf.
Aber um dich zu trösten: selbst wenn eine berufliche Karriere im heutigen Sinne den Frauen verwehrt war (zu fragen ist immer, ob sie das überhaupt wollten), so galt in Ägypten wenigstens, dass Frauen mündige Bürger waren (nach allem, was wir wissen, konnten sie Geschäfte machen und ohne männlichen Vormund agieren, waren erbberechtigt und durften vor Gericht Aussagen machen und auch Klage erheben).
Das ist immerhin "besser" (aus feministischer Sicht), als im Europa des 19. Jahrhunderts .
Die meisten Frauen haben eben geheiratet und waren vermutlich mit Haus und Hof sowieso so beschäftigt, dass sie eine Arbeit außer Haus gar nicht vermissten. Sie waren innerhalb der Familie und der Dorfgemeinschaft für die Erfüllung ihrer Aufgaben anerkannt und litten daher nicht wie die heutigen "Nur-Hausfrauen" darunter, dass man ihnen vorgeworfen hätte, sich vom Mann durchfüttern zu lassen.
Durch ihre Tätigkeit bei der Herstellung von Nahrungsmitteln (Müllern, Backen, Kochen, Kleinviehhaltung und weiß der Teufel noch was) und von Textilien (in Deir el-Medina gut nachgewiesen) trugen sie auch aktiv zum Familienvermögen bei.
Eine gute, zufriedene Frau war etwas, was MANN sich durchaus wünschte. Das kann man den Lebenslehren entnehmen, die auch Tipps für das Zusammenleben von Mann und Frau geben, sich aber ausschließlich an ein männliches Publikum richten.
Außerdem waren Frauen im Kult als Tänzerinnen und Sängerinnen tätig und am Ende des Neuen Reichs wird das Amt der Gottesgemahlin des Amun in Theben zum wichtigsten Priesteramt neben dem Hohenpriester.
Einfluss und damit auch Macht hatten (gewisse) Frauen also. Sie werden eine "berufliche" Tätigkeit außerhalb der aus unserer Sicht begrenzten Möglichkeiten vielleicht gar nicht vermißt haben. Sie konnten zumindest Lesen und Schreiben erlernen (wobei das mehr eine Annahme als eine bewiesene Tatsache ist, denn Briefe von Frauen können natürlich auch durch einen männlichen Schreiber geschrieben sein. Allerdings gibt es einen Brief vom Ende der 20 Dyn., der an eine Frau gerichtet ist und der hochbrisante und geheimzuhaltende Anweisungen enthält - es geht darum, dass zwei Zeugen beseitigt werden sollen - und da ist es doch kaum vorstellbar, dass die Frau sich den Brief vorlesen ließ!)
Sehen wir uns einmal die andere Seite an: auch die meisten Männer waren Bauern. Daneben gab es natürlich noch spezialisierte Handwerker. Die meisten handwerklichen Tätigkeiten waren damals mit enormer Kraftaufwendung verbunden und nicht besonders einfach neben Kindern und Küche zu erledigen (abgesehen vom Textilhandwerk, das häufig von Frauen ausgeübt wurde).
Zusammenfassend läßt sich sagen, dass die Ägypter - anders als viele andere Völker - eine gewisse GleichBERECHTIGUNG (Stichwort: Frauen waren mündig und geschäftsfähig) kannten, aber keine GleichSTELLUNG (gemeint ist damit die Chancengleichheit bzw. die Idee, dass Mann und Frau auch die gleichen Tätigkeiten ausführen können und dürfen).
Wenn du also hier mitspielen willst (was ich sehr begrüßen würde), und eine weibliche Figur darstellen willst, dann gestalte deinen Chara bitte so, dass er halbwegs in das historische Rollenbild halbwegs hineinpaßt. Oder spiel eben einen Mann, dann hast du mehr Möglichkeiten. Vielleicht willst du aber auch einfach irgendeine Figur ausgestalten, die schon länger vorkommt, aber bislang keine eigene Spielerin hatte?
Liebe Grüße,
Tawabet
Liebe Tawabet,
Danke für deine Antwort. wollte meine Satis ja eine Schlangenfängerin sein lassen um das Gift der Schlangen an eine spezialisiertes Labor zu verkaufen. Wer weiss welcher büse Bub dann das Gift benutzen möchte oder welcher lieber Arzt.
Merit meinte ich sollte dich dann um Hilfe bitten mit den Beschwörungen etc. Hast ja bekanntlich Erfhrung damit.
Nebenbei könnte Satis doch eine Priesterin der Isis sein oder??????
Muss man stehts Beschwörungsformeln aufsagen können? Wo finde ich diese denn???
Neith
Liebe Satis,
hm, Schlangenbeschwörerin willst du deine Satis also sein und sie Gift an ein Labor verkaufen lassen.
Da haben wir natürlich wieder ein kleines Problem. Bestimmt schwebt dir so eine Art weiblicher Setau aus den Jacq-Ramses-Romanen vor.
Leider stellt Christian Jacq die Tätigkeit des Cherep-Serqet (so der ägyptische Tätigkeitsbegriff) ziemlich falsch dar. Schlangengifte wurden nämlich laut den medizinischen Texten definitiv nicht für Heilzwecke eingesetzt! Man hat die Schlangen nicht gemolken und das Gift verwendet.
Ich würde vorschlagen, dass du entweder Satis einfach eine kleine Priesterinnenrolle gibst (Sängerin der Isis in Koptos) und sie sich vielleicht mit den "Zaubern für Mutter und Kind" auskennt (da kann ich dir dann auch die Übersetzungen schicken). Die Schlangengeschichte ist nämlich sehr kompliziert... ich hab darauf einige Jahre Arbeit verwendet...
Oder (mein Vorschlag) du spielst Moses' Schwester, Meritamun. Die tauchte vor langer Zeit schon ab und an auf, ist eine ältere Dame und mit der Königsmutter Tuja sehr gut befreundet. Sie wohnt in der Nähe der Hauptstadt und hat über Tuja beste Kontakte zum Königshaus.
Vielleicht hast du Lust, diesen Chara auszuschmücken. Sie soll eigentlich eine tragende Rolle spielen, wenn wir endlich einmal den Exodus spielen
Liebe Grüße,
Tawabet
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